MOTHER'S CAKE | Feuerwerk aus Psychedelia, Prog- und Classic-Rock sowie Funk

Dass das aktuelle Album den Beginn eines brandneuen Kapitels darstellt ist unüberhörbar: Inspiriert von Stanley Kubricks Kultfilm A Clockwork Orange (1971) und von songstrukturellen Zwängen weitgehend befreit, lässt die österreichische Band ihrer musikalischen Fantasie mit fei(n)sten Jams und Tanzflächenfegern freien Lauf. So vereint ihr inzwischen fünftes Studiowerk seit dem Debüt "Creation's Finest" von 2012 auf neun extrem abwechslungsreichen Nummern Elemente aus Classic-, Kraut- und Prog-Rock, was Fans von JIMI HENDRIX und PINK FLOYD genauso erfreuen dürfte wie Anhänger der RED HOT CHILI PEPPERS oder britischer Indie-Ikonen wie FRANZ FERDINAND, den ARCTIC MONKEYS und KASABIAN. Und ein Song wie "Poor Boy" darf auch mal mit einer Bass-Attacke daherkommen, wie sie aktuell Post-Punks wie die IDLES perfektionieren. Die diebische Freude an musikalischen Easter Eggs in Form von klanglichen Referenzen an andere Lieder und Künstler schwingt bei all dem stets mit.

Inhaltlich ist die Platte, die auf den Namen "Ultrabliss" hört, indes von den Themen geprägt, über die seit jeher gerne gesungen wird: "Diese ganze Sex, Drugs und Rock'n'Roll-Welt. Also all das, was es eigentlich gar nicht mehr gibt, weil die meisten Bands heute ja lieber auf Nummer sicher gehen". Nicht allein deshalb passt der auf dem knallig-bunten Artwork integrierte "Rated R"-Warnhinweis, wie man ihn von amerikanischen Filmen kennt, gut ins Bild. Denn der filmische Siebziger-Kosmos sowie Kubricks Kino kann man durchaus als eine Art konzeptuellen roten (oder in diesem Zusammenhang vielleicht eher orangenen) Faden betrachten, der sich als Einfluss durch den gesamten Longplayer zieht.

Für die Live-Zukunft sind aber keineswegs zusätzliche Show-Gimmicks geplant, um das Kubrick-Konzept noch weiter zu verfolgen: "Wir machen eher die Anti-Rock-Show", sagt der Frontmann schmunzelnd und deutet damit ganz geerdete Gig-Gebärden an. Große multimediale Ablenkungsmanöver sind bei dem musikalischen Feuerwerk aus Psychedelia, Prog- und Classic-Rock sowie Funk, welches die Truppe auf der Bühne entfachen wird, allerdings auch gar nicht nötig.

Bandcamp | Website | Facebook | Embassy Of Music (Label) | Videos: Poor Boy | Serotonin | One Of These Days | I'm Your President | Love Your Smell | Crystals In The Sky | Toxic Brother | Black Roses | The Killer | Ecstasy | Void | Gojira | Creation's Finest | Soul Prison | Rockpalast (Live 2021)

TRAVELIN' MAN – die als Support angekündigt waren – mussten ihren Auftritt leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen.

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