Wie sich das für Landsleute von DARIO ARGENTO gehört, stehen THE DEVILS nämlich auf B-Movies und haben sich dementsprechend nach dem gleichnamigen Film des britischen Regisseurs KEN RUSSELL aus dem Jahr 1971 benannt, der bei seinem Erscheinen für einen Skandal sorgte und der dem oben beschriebenen Subgenre der "Nunsploitationfilme" zuzurechnen ist. Darüber hinaus ist das seit 2015 aktive, gemischt-geschlechtliche Duo aus Neapel bei Live-Auftritten stilecht als Nonne mit Strapsen (die Schlagzeugerin) und Pfarrer im Kollarhemd und mit goldenen Schuhen (der Gitarrist) gekleidet – was hierzulande als Rock'n'Roll-Klischee abgetan werden könnte, ist in der süditalienischen Heimat von THE DEVILS durchaus immer noch als ziemlich provokant anzusehen!

Der brachiale Spirit und die rotzfreche Attitüde der beiden wird auch bei Songtiteln wie "Coitus Interruptus (From A Priest)" oder "Shaking Satans Balls" deutlich zum Ausdruck gebracht und paßt bestens in das blasphemisch-höhnische Konzept von THE DEVILS. "Sin, You Sinners!" lautet dann auch der Titel des Debütalbums von THE DEVILS, welches JIM DIAMOND von den DIRTBOMBS aufgenommen hat und das vom REVEREND BEAT-MAN auf seinem Label Voodoo Rhythm Records veröffentlicht wurde.

THE DEVILS scheppern so schnell und dreckig durch ihr Erstlingswerk "wie ein Bischof, der sich wegen Veruntreuung von Kirchengeldern aus dem Staub machen muss", und man glaubt kaum, wieviel Furor zwei Leute entfachen können: Inspiriert vom urwüchsigen Blues eines HOUND DOG TAYLOR sowie Underground-Bands wie THE GORIES, den OBLIVIANS, THE MASONS, der JON SPENCER BLUES EXPLOSION oder THE CRAMPS wird einem von THE DEVILS Garage-Trash-Rock'n'Roll der ziemlich minimalen und primitiven Sorte geboten, inklusive heftiger Fuzz-Gitarre, kehligem Gesang und einem "ADHS-Schlagzeug". Meist wird bei THE DEVILS zunächst ein Blues-Riff angespielt, dann setzt der Rockabilly-Beat ein und schließlich wird der Gitarrenverzerrer angeschmissen – und das Ergebnis könnte man dann als "HASIL ADKINS auf Speed, THE MONSTERS geteilt durch zwei oder REVEREND BEAT-MAN plus eins" umschreiben.

QUENTIN TARANTINO würde diese Band lieben – und würde er THE DEVILS kennen, würde er wahrscheinlich ihre Songs in einem seiner zwei verbleibenden Filme verwursten. Amen!

Videos von THE DEVILS: Coitus Interruptus (From a Priest) | Azazel | Puppy Nun