Olifr M. GUZ ist 1967 geboren und heißt mit bürgerlichem Namen Oliver Maurmann; er wohnt und arbeitet im schweizerischen Schaffhausen und seine Diskografie ist etwa 9 Meter lang. Denn GUZ (wie er üblicherweise genannt wird) ist nicht nur Frontmann, Sänger, Gitarrist und Texter von DIE AERONAUTEN (die uns im weiteren Verlauf des Monats auch noch in Stuttgart beehren werden, nachdem das ursprünglich für Januar angekündigte Konzert der Band leider kurzfristig abgesagt werden musste – mehr Infos dazu hier), sondern bildet daneben gemeinsam mit BERNADETTE LA HENGST und KNARF RELLOEM auch die "Supergroup" DIE ZUKUNFT, ist Organist bei DIE ZORROS (die er zusammen mit seinem eidgenössischen Kollegen und Freund REVEREND BEAT-MAN betreibt) sowie Schauspieler und Musiker bei diversen Theaterprojekten und Besitzer eines Tonstudios – und Soloplatten nimmt GUZ auch noch auf! Trotzdem ist GUZ immer noch knallunbekannt und arm.

Das neueste, mittlerweile achte Solowerk von GUZ trägt den Titel "Der beste Freund des Menschen" und der Künstler selbst sagt darüber: "Hallo Punks! Das neue Album von GUZ wird euch nicht gefallen. Es haut nicht auf die Scheisse und schreit niemanden an". GUZ hat ein schönes Album gemacht, ziemlich ruhig, leise und poetisch ist es ausgefallen, glänzt dabei durch eingängige Melodien und klingt nach grossen Ideen in nächtlichen Gassen, sonnendurchfluteten staubigen Zimmern, muffigen Betten und zerzausten Frisuren morgens am Küchentisch; musikalisch dominieren akustische Gitarren, Samples und Klavier.

Dazu gibt es selbstverständlich wieder Texte, wie nur GUZ sie schreiben kann: Er beobachtet präzise, mal humorvoll, mal sarkastisch, hier und da irritiert bis staunend. Und er erzählt Geschichten wie niemand sonst! GUZ leuchtet nicht nur die Oberfläche kurz aus, sondern wühlt in den Niederungen unseres womöglich bedeutungslosen Daseins. Fand GUZ früher das Schlechte am Guten, so findet er heute das Gute am Schlechten.

Doch bei seinen Konzerten, wenn GUZ heutzutage wieder wie zu Beginn seiner Karriere ganz alleine auf der Bühne steht (zeitweilig hatte er DIE AVERELLS als "Begleitknechte" dabei), haut er weiterhin tüchtig die Klamotten zusammen: Als Gitarrist ein unkaputtbares Unikum, wird GUZ von einer alten, rumpelnden Rhythmusbox und diversen anderen, vermutlich erstaunlichen Utensilien begleitet. Das ist dann irgendwie Beat und Blues, Pop und Punk, könnte als "Elektro-Rock'n'Roll" bezeichnet werden – und eine Angelegenheit, die man im Leben nicht verpasst haben sollte!

Hörproben von GUZ: Fünf Songs unter reverbnation.com/guzmusik/songs

Mehr Informationen zu GUZ: Homepage | Facebook | Rookie Records | Ritchie Records

Musikalisch unter "Lo-Fi, Antifolk, Dingsbums" einzuordnen, experimentiert MELVIN RACLETTE auch mit anderen Stilrichtungen. Irgendwo zwischen Comedy und Musik singt er über Hollywood-Geschlechtsverkehr, die Angst beim Essen beobachtet zu werden und die Mädchen im Oblomov, alles aus seiner verschrobenen Sicht. Bei seinen aufwändigen Live-Shows versteht MELVIN RACLETTE es das Publikum zu unterhalten und mit erotischen Frotzeleien zu fröhnen.

Hörprobe von MELVIN RACLETTE: Come Up With Something