DEADBOLT

File under: "The Scariest Band In The World"

Samstag, 23. November 2002 · 21.00 Uhr

DEADBOLT
Aus San Diego/USA: "The Scariest Band In The World"!
Horror-Voodoobilly-Rock'n'Roll, der klingt, als hätten THE
CRAMPS und CALEXICO den Auftrag erhalten, zusammen
den Soundtrack für einen trashigen Kannibalen-Film einzu-
spielen oder als würden JOY DIVISION versuchen, Songs
der Surf-Legende DICK DALE zu covern! Knochentrockener
Sound mit spärlicher Surf- bzw. Rock'n'Roll-Gitarre, hypno-
tischem Rhythmus und einem morbiden, tiefen Gesang, als
wäre der wieder auferstandene BELA LUGOSI höchstper-
sönlich am Mikrophon! Ultracool auch die Bühnenshow!

JOHNNY TROUBLE
Country-Rock'n'Roll und Hillbilly-Trash aus Stuttgart – in
neuer Besetzung mit Trompete und "Italo-Western-Touch"!

Voodoo-Rock'n'Roll-Party
Hemmungsloses Tanzen zur Musik des Teufels!
Schlesinger International
Schloßstraße 28 (Nähe Berliner Platz/Liederhalle) · Stuttgart-Mitte

"Ladies and Gentlemen, please welcome with us the scariest Band in the World: DEADBOLT from San Diego, California!".

DEADBOLT

Nun gut, zugegebenermaßen gibt es wahrscheinlich mehrere (Tausend?! Millionen?!) Bands, die sich als schrecklichste, furchtbarste bzw. angsteinflößendste Band von der ganzen Welt bezeichnen – doch bei DEADBOLT aus dem südlichen Kalifornien liegt der Fall ein wenig anders. Und zwar aus einem einzigen, ganz einfachen Grund: Weil DEADBOLT nämlich wirklich, wahrhaftig und ohne jeden Zweifel "The Scariest Band in the World" sind! Glaubt ihr nicht?! Bitteschön, hier die Beweise:

Erstens: DEADBOLT haben sich – im Gegensatz zu den meisten anderen Bands – den Titel als "The Scariest Band in the World" nicht selbst verliehen! Die Geschichte lief vielmehr folgendermaßen ab: Ende der 80er Jahre, kurz nach ihrer Gründung, mussten DEADBOLT in ihrer Heimatstadt San Diego zwangsläufig desöfteren zusammen mit anderen lokalen Bands auftreten (etwa mit der Band eines Herren namens EDDIE VEDDER, der später nach Seattle zog und dort PEARL JAM gründete). Nach einem dieser Konzerte meinte ein Mädel ganz verschreckt: "You scare me – You're the scariest Band in the World!".

DEADBOLTZweitens: Angst und Bange kann es einem schon werden, wenn man nur die Bandmitglieder von DEADBOLT zu Gesicht bekommt! Denn bei Harley Davidson (Voodoo Guitar/Vocals), R.A. MacLean (Bass/Vocals), 3rd Degree Burns (Bass/Vocals) und Badtime Charlie (Drums) handelt es sich weiß Gott nicht um irgendwelche Milchbubis, die erst vor ein paar Monaten beschlossen haben, sich die Haare mittels Pomade nach hinten zu kämmen, sich tätowieren zu lassen und auf "wild und gefährlich" zu machen – DEADBOLT sind allesamt wahrhaft harte Kerle! Und fast jedes einzelne Bandmitglied von DEADBOLT bringt ein Lebendgewicht auf die Waage, welches das einer kompletten durchschnittlichen Band mit Leichtigkeit (sic!) übersteigt! Wenn einem dann noch ein paar der kolportierten Geschichten über DEADBOLT zu Gehör kommen – zum Beispiel die über den Gitarristen, der auf einer Tour einmal den Sänger der Band ROCKET FROM THE CRYPT ausversehen ins Bein geschossen hat – dann ist wohl alles klar...

Drittens und letztens (und wahrscheinlich am ausschlaggebendsten) ist aber folgendes: Wenn man die Musik von DEADBOLT hört, dann bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun! Oder wie ein amerikanischer Journalist einmal schrieb: "Die Musik von DEADBOLT ist eigentlich recht amüsant – doch genau in dem Augenblick, in dem du lachen willst, wird es so unheimlich und gefährlich, daß du dich fürchtest".

Was die Musik von DEADBOLT betrifft, ist sich wohl jeder in einem einig: Daß sie unheimlich schwer bis überhaupt nicht zu definieren, beschreiben oder kategorisieren ist. Während die Band ihre Musik selbst schlicht und einfach als "Voodoobilly" bezeichnet, haben sich schon viele an einer genaueren Umschreibung probiert. Ein paar Beispiele: DEADBOLT klingen, als hätten THE CRAMPS und CALEXICO den Auftrag erhalten, zusammen den Soundtrack für einen Kannibalen-Film einzuspielen. Oder: Als würden JOY DIVISION versuchen, Songs der Surf-Legende DICK DALE zu covern. Oder noch einfacher: Als würde besagter DICK DALE den Soundtrack zu einer Séance liefern.

DEADBOLTSoweit ist das alles richtig – aber es ist eben noch nicht alles, was DEADBOLT ausmacht... in einem Bereich, wo man es mit angsteinflößenden, unheimlichen und vielleicht sogar auch unerklärlichen Dingen zu tun hat, ist manches halt einfach nicht in Worte zu fassen! Fakt ist jedenfalls, daß DEADBOLT einen knochentrockenen Sound spielen, der im großen und ganzen drei Hauptbestandteile hat: Eine spärliche Surf- bzw. Rock'n'Roll-Gitarre, die entfernt an den Sound von DICK DALE oder LINK WRAY erinnert, aber mit soviel Echo gespielt wird, als käme sie aus einem Spukhaus. Dazu ein hypnotischer Rhythmus – zum einen das Schlagzeug, eine Mischung aus Voodootrommeln und einem Todesmarsch, zum anderen die beiden Bassgitarren, deren Sound DEADBOLT als "Wall of Thunder" bezeichnen. Und nicht zuletzt ein morbider, tiefer Gesang, der klingt, als stände der wiederauferstandene Horrorfilm-Darsteller BELA LUGOSI höchstselbst am Mikrophon! Da ist es wohl Ehrensache, daß es textlich um die "dunklen Seiten des Lebens" geht – Mord, Totschlag, böse Menschen, sündige Mädchen, Dämonen, Voodoo-Zauber und ähnliches sind die Themen, über die DEADBOLT bevorzugt singen (dazu unten mehr).

Natürlich erinnert die Musik von DEADBOLT teilweise an das frühe Material von THE CRAMPS (etwa an das recht unbekannte Album "Psychedelic Jungle") – doch selbst in ihren düstersten Tagen klangen THE CRAMPS um ein vielfaches lebensfroher als DEADBOLT! Ein anderer Vergleich, der einem bei DEADBOLT sofort in den Sinn kommt, sind die Soundtracks von Horrorfilmen – und tatsächlich war einer der Hauptgründe, die Band überhaupt zu gründen, der Film "Blue Velvet" von DAVID LYNCH. Wer diesen Film (der ja im eigentlichen Sinne kein Horrorfilm ist) und seine bedrohliche Stimmung kennt, der kann sich so ungefähr vorstellen, wie DEADBOLT klingen (und DAVID LYNCH wäre gut beraten gewesen, für den Soundtrack seines Films "Lost Highway" statt den unsäglichen RAMMSTEIN DEADBOLT zu engagieren). Doch laßt es uns einfach so sagen: Wenn Rock'n'Roll die Musik des Teufels ist, dann sind DEADBOLT die pure Essenz!

"Tijuana Hit Squad""Shrunken Head"Headhunter RecordsMittlerweile haben DEADBOLT sechs Alben auf dem in ihrer Heimatstadt San Diego ansässigen Label Headhunter Records/Cargo Music (früher auch Heimstätte von den ebenfalls aus San Diego stammenden ROCKET FROM THE CRYPT sowie der Hardcore-Legende 7 SECONDS) sowie eine Single bei Ewing Records in Dänemark (einem Ableger der bekannten Plattenfirma Bad Afro Records) veröffentlicht. Das besondere an den Longplayern von DEADBOLT ist, daß jeder von ihnen ein bestimmtes Thema hat; sozusagen ein "Konzeptalbum" (huh, was für ein böses Hippie-Wort!) ist. Ihre Platte "Tijuana Hit Squad" beschäftigt sich mit Verbrechen in der mexikanischen Grenzstadt (die nicht weit entfernt von San Diego ist), "Zulu Death Mask" mit den dunklen Seiten des Dschungels, "Voodoo Trucker" mit – wie könnte es anders sein – dem Leben (und Sterben!) der amerikanischen Trucker und ihr aktuelles Machwerk "Hobo Babylon" schlussendlich handelt von Landstreichern und Tramps. Es ist wohl unnötig nochmals zu erwähnen, über welche Aspekte dieser Themen DEADBOLT jeweils in ihren Songs berichten...

DEADBOLTDie Konzerte von DEADBOLT sind dann sowieso eine Marke für sich: Sie "dekorieren" die Bühne mit Polizeiabsperrungen (wie wir es hierzulande nur aus Filmen kennen: "Scene of Crime – Do not cross!"), die Mitglieder von DEADBOLT tragen Pistolenhalfter mit Haarspraydosen und richten sich ihre Haare (und die ihrer Fans) nach jedem Song (manchmal auch währenddessen), sie machen Karate-Vorführungen und zertrümmern Bretter mit der Handkante und spielen mit Elektro-Werkzeugen herum. Dazu noch probieren DEADBOLT alles, um das Publikum zu beleidigen – und wenn alles glatt läuft, tut ihnen das Publikum den Gefallen und gibt es ihnen ordentlich zurück!

DEADBOLTNun verlassen DEADBOLT ihr "Disgraceland" genanntes Haus (in dem einige der Bandmitglieder zusammen wohnen), lassen ihre interessanten "Nebenjobs" (einer von ihnen ist für die Desinfizierung von öffentlichen Telefonen zuständig) ruhen und kommen auf Tour nach Europa (ihre einzige Sorge ist, daß sie ihre Waffen nicht mitbringen dürfen). Wäre die Welt gerecht, hätten DEADBOLT übrigens schon längst den Status, den eine Witzfigur wie MARYLIN MANSON leider immer noch innehat. Aber imerhin ist schon ROB ZOMBIE (früher bei WHITE ZOMBIE) auf DEADBOLT aufmerksam geworden – das lässt einen immerhin noch hoffen...

Und nicht vergessen: Wer Mitglied im Fanclub von DEADBOLT ist, muß Tag und Nacht eine Sonnenbrille tragen!


Hörproben von DEADBOLT (Real Audio/Player hier runterladen):

Jackals of Botswana | Watongo | Cockeye | You don't Scare Me | Tikiman | Voodoobilly Man | Drunk Guy On The Train | Slap | Chutty's House Of Beer | Blacktop Fever | Red Cooley


Noch mehr Informationen zu DEADBOLT:

Homepage der Band | Umfangreiche Fan-Site | Headhunter Records/Cargo Music | Ewing Records


Im "Vorprogramm" von DEADBOLT wird die aus der Stuttgarter Region stammende Band JOHNNY TROUBLE (nicht zu verwechseln mit der finnischen Rockabilly-Band ähnlichen Namens!) zu bestaunen sein. Zu bestaunen auch deshalb, weil die ehemalige "Two-Man-Band" seit ihrem Auftritt bei unseren "Honky-Tonk-Party" vergangenen Juli im Club Hi um einen dritten Mann aufgestockt wurde. Angereichert durch den Sound einer Trompete erhält der Country-Rock'n'Roll und Hillbilly-Trash (darunter Coverversionen von JOHNNY CASH und anderen Helden der Country-Musik) von JOHNNY TROUBLE einen durchaus erwünschten und begrüßenswerten "Italo-Western-Touch"!

Und nach dem Konzert kann im Rahmen einer Voodoo-Rock'n'Roll-Party völlig hemmungslos zur Musik des Teufels getanzt werden! Dafür sorgen Stuttgarts renommierteste Rock'n'Roll-Discjockeys, die noch jeden Saal zum Kochen gebracht haben – ob die wohl einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben?!

 

Übersicht Konzerttermine

Home