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Oops! What About Rock'n'Roll?!
File under: Finnisches Trash-Blues-Massaker

Mittwoch, 13. Februar 2002 · 21.00 Uhr

COSMO JONES BEAT MACHINE
Fünf leicht durchgeknallte Gesellen aus dem wilden Osten Finnlands
spielen "Tundra Swamp Blues" – eine trashige Mischung aus Delta
Blues, primitivem Funk und Rock'n'Roll, verfeinert durch einen
Sänger, der klingt wie HOWLIN' WOLF mit mehreren Litern
billigen russischen Wodka intus und garniert durch ein paar
schräge Soundeffekte und Samples! Wen wundert's da
noch, daß das Ergebnis ein wenig an die frühe JON
SPENCER BLUES EXPLOSION erinnert?!

Trash-Blues-Rock'n'Roll-Party
Rockin' the Joint with real low-down Music – Sprich:
Trashiger Blues und Rock'n'Roll vom Plattenteller!

Travellers' Club
Paulinenstraße 45 · Stuttgart-Mitte

Man stelle sich einmal vor, die Blues-Legende HOWLIN' WOLF wäre noch am Leben, würde heute aber im wilden Osten Finnlands an der Grenze zu Rußland wohnen, sich hauptsächlich von billigem russischem Wodka ernähren und hätte zusammen mit ein paar einheimischen Youngstern eine Trash-Blues-Rock'n'Roll-Band gegründet...

Oder man stelle sich einmal vor, TOM WAITS würde heutzutage nicht ein harmonisches Familienleben in Kalifornien führen, sondern stattdessen im (genau!) wilden Osten Finnlands an der Grenze zu Rußland leben, statt sündhaft teurem Whiskey billigen russischen Wodka in rauhen Mengen trinken und trashigen Blues-Rock'n'Roll machen...

Oder aber man stelle sich in Gottesnamen halt vor (was die COSMO JONES BEAT MACHINE aber gar nicht gerne hört), daß die JON SPENCER BLUES EXPLOSION nicht krampfhaft versuchen würde, "hip" zu sein, sondern stattdessen noch rauheren, wilderen und primitiveren Trash-Blues-Rock'n'Roll spielen würde als in ihren Anfangstagen in den frühen 90er Jahren...

In allen drei Fällen würde das Ergebnis wohl so ungefähr dem Nahe kommen, was die COSMO JONES BEAT MACHINE an Musik "fabriziert"...

COSMO JONES BEAT MACHINEDie COSMO JONES BEAT MACHINE wurde 1998 im wilden Osten Finnlands (ja, wirklich!), in der Nähe zur Grenze von Rußland und so ungefähr "mitten im Nirgendwo" (genauer gesagt in der Stadt Varpaisjärvi) ins Leben gerufen. Entstanden aus der Asche der lokalen Garage-Rock'n'Roll-Band THE RAMA-TUTS, inspiriert durch den Geruch von russischem Benzin, den Anblick feister finnischer Bauerntöchter und die Wirkung billigen russischen Wodkas und beseelt vom Wunsch, "schwarze Musik" (= Black Music) zu spielen, fanden damals fünf leicht durchgeknallte Gesellen zusammen – die COSMO JONES BEAT MACHINE war entstanden! Und was bei dieser "Maschine" hinten raus kommt, läßt sich vermutlich am besten als "Tundra Swamp Blues" bezeichnen – eine trashige Mischung aus traditionellem Delta Blues, primitivem Funk und krachigem Rock'n'Roll, verfeinert durch einen Sänger, der klingt wie HOWLIN' WOLF mit mehreren Litern billigen russischen Wodka intus und garniert durch ein paar schräge Soundeffekte und Samples.

Kurzer Einschub: Erwähnter Wunsch, "schwarze Musik" (= Black Music) zu spielen, bezog sich bei der COSMO JONES BEAT MACHINE selbstredend nicht auf Hip Hop – sondern auf rauhen und rudimentären Blues, wie ihn Legenden wie HOWLIN' WOLF, ROBERT JOHNSON und SLIM HARPO früher und wie ihn Leute wie R.L. BURNSIDE, T-MODEL FORD und andere aus dem Umfeld des Labels Fat Possum Records heute spielen, auf frühen Soul und primitiven Funk...

Und um nochmals auf ein anderes Thema zurückzukommen: Natürlich erinnert die Musik der COSMO JONES BEAT MACHINE ein wenig (aber wirklich nur ein wenig!) an die JON SPENCER BLUES EXPLOSION – doch diesen Vergleich mögen die Finnen wirklich nicht gerne! Wer der COSMO JONES BEAT MACHINE mit diesem Vergleich kommt, muß damit rechnen, als jemand mit beschränktem Musikwissen und -geschmack beschimpft zu werden. Und – ganz wichtig! – auch ihr Name stammt nicht daher, sondern von der MCCOY TYNER JAZZ MACHINE.

"Interplanetary Cosmobile""My Style Is Eurostyle"Die COSMO JONES BEAT MACHINE – deren Musiker lustige finnische Namen wie Pekka Pirttikangas (Gesang, Gitarre), Marko Lukkarinen (Gitarre, Gesang), Paul Staufenbiel (Orgel, Mundharmonika), J-P Hautalampi (Schlagzeug) und El Bubbles (Perkussion, Effekte) tragen – hat bisher ein Album mit dem Titel "My Style Is Eurostyle" auf dem finnischen Label Bad Vugum Records veröffentlicht, auf dem früher auch AAVIKKO, eine weitere finnische Band, die neulich im Travellers' Club gastierte, heimisch war. Eine Single ("Interplanetary Cosmobile") von der COSMO JONES BEAT MACHINE erscheint rechtzeitig zur ersten Deutschland-Tournee der Band auf dem bekannten dänischen Label Bad Afro Records.

Ein kluger Mensch schrieb neulich einmal, daß wenn man auf der Suche nach Originalität in der heutigen Musikszene sei, Finnland ein guter Ort sei, um seine Suche zu beginnen – finnische Bands hätten einfach ihren eigenen Weg, Musik zu machen. Dies gelte ganz ausdrücklich auch für die COSMO JONES BEAT MACHINE und eines sei mal ganz sicher, so sein Fazit: Man habe noch nie etwas gehört, daß der COSMO JONES BEAT MACHINE auch nur nahekomme!

Im Anschluß an das Konzert von der COSMO JONES BEAT MACHINE wird REVEREND REICHSSTADT im Rahmen einer Trash-Blues-Rock'n'Roll-Party noch trashigen Blues und ebensolchen Rock'n'Roll auf die Plattenteller bringen.

 

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