File under: Garage-Punk
as Fuck!
Samstag, 14. April 2001 · 21.00 Uhr
SPIDERBABIES
"We are the SPIDERBABIES,
we like to fuck and you
suck!": Dampfhammermäßiger Garage-Punk-Rock'n'Roll
mit ultrasexistischen Texten aus Oregon! Walzt alles nieder!
Nach drei Jahren Pause endlich wieder in Stuttgart!
THE SCAMPS
Wüster und trashiger Garage-Rock'n'Roll mit
Rockabilly-/Psychobilly-Einflüssen aus Wuppertal
Limelight
Blumenstraße 22 (Nähe Olgaeck) · Stuttgart-Mitte
Die SPIDERBABIES sind in Stuttgart keine Unbekannten. Nein, vielmehr wäre es wohl nicht einmal übertrieben zu behaupten, daß die Band aus dem amerikanischen Bundesstaat Oregon eine Mitschuld trägt an der hier in Stuttgart – gottlob! – immer noch grassierenden Beliebtheit eines Musikgenres namens Garage-Rock'n'Roll. Denn bereits in den Jahren 1997 und 1998 waren die SPIDERBABIES zweimal zu Gast in Stuttgart und damit eine der ersten ernstzunehmenden Bands dieses Genres, die uns "heimsuchten". (Damals spielten die SPIDERBABIES gemeinsam mit den lokalen Garage-Punkern THE CANNICS – die nach dem Ausstieg ihres Frontmanns REVEREND REICHSSTADT in die Bedeutungslosigkeit entlassen wurden – absolut grandiose Shows im Jugendhaus Degerloch!). Seitdem sind drei Jahren vergangen, in denen in Stuttgart in Sachen Garage-Rock'n'Roll viel passiert ist – und nichtsdestotrotz ist zu vermuten, daß auch das diesjährige Konzert der SPIDERBABIES wieder zu einem der absoluten Höhepunkte des noch jungen Rock'n'Roll-Jahres geraten wird!
Apropos "Heimsuchen": Musikalisch sind die SPIDERBABIES mithin das härteste und derbste, was dieses Genre jemals hervorgebracht hat. Ihr Garage-Rock'n'Roll ist gleichermaßen vom klassischen Rock'n'Roll, von 60's-Garage-Rock und Punk Rock des Jahres 1977 beeinflußt – und dabei von einer derart gnadenlosen Brachialität, die so ungefähr alles andere auf die Plätze verweist! Doch keine Angst: Die Songs der SPIDERBABIES verfügen gleichzeitig über die nötigen Melodien und Hooklines und sind daher so abwechslungsreich und eingängig, daß Langeweile gar nicht erst aufzukommen droht! Um es mit den Worten eines mir unbekannten Fanzines zu sagen: "Wer THE RIP OFFS mag, wird die SPIDERBABIES lieben!".
Auch die SPIDERBABIES übrigens waren
in den vergangenen drei Jahren – obwohl sie es nicht nach Europa schafften –
nicht untätig: Drei Alben haben sie in dieser Zeit aufgenommen und veröffentlicht, eine
weitere 10" wird rechtzeitig zur Tour auf dem schwedischen Label Kenrock
folgen. Insgesamt umfaßt das Repertoire der SPIDERBABIES damit inzwischen sieben LPs und unzählige Singles, allesamt veröffentlicht
auf höchst angesehenen "Kleinplattenfirmen" wie Tombstone Records (das
Label von Fred Cole, dem Sänger von DEAD MOON), Sack O' Shit Records, Screaming
Apple Records oder Mad Driver Records. Die Titel der Alben – "All
Fucked Up", "Web Of Hate", "Adventures In Sex And
Violence", "Crimes Against Humanity", "Thinkin' Bout
You", "Undressed To Kill" und "Ten Inches Of
Terror" – machen denn auch gleich deutlich, womit sich die SPIDERBABIES in ihren Texten
beschäftigen: Sex (viel!) and Crime (ein wenig). Da wundert es auch nicht,
daß die SPIDERBABIES ihre Musik selbst als "Porno-Punk" bezeichnen – oder
um es noch kürzer zu machen: "We are the SPIDERBABIES, we like to fuck and you
suck!". Noch deutlicher brauchen wir wohl nicht zu werden, oder?! (Aber wer's
doch noch genauer wissen will: Hier geht's zur Homepage
der Band!).
Auch THE
SCAMPS aus Wuppertal waren vor etwa zwei Jahren schon einmal in Stuttgart zu
bewundern – allerdings war ihr Auftritt eine Art "Überraschungskonzert",
da sie sehr kurzfristig für die Solinger Punk-Rocker von den JET BUMPERS einsprangen, die
ihre Show damals canceln mußten. Gleichzeitig sind THE SCAMPS so ungefähr die einzige
deutsche Band, die dazu geeignet ist, gemeinsam mit den SPIDERBABIES auf Tour zu gehen – und
zwar nicht nur, weil sie selbst angeben, von denen ganz maßgeblich beeinflußt worden zu
sein! Sondern auch ganz grundsätzlich, weil der von Psycho Martin (Gitarre und Gesang),
Tom (Bass) und Krischan (Schlagzeug; ersetzte erst vor kurzem den ehemaligen Schlagzeuger,
der auch bei der Solinger Chaoten-Surf-Truppe THE CAVE 4 aktiv ist) gespielte
Garage-Rock'n'Roll derart wüst und trashig ist, daß es nur so eine Freude ist!
Das ist aber kein Wunder, wenn man – wie THE SCAMPS – ganz heftig von Bands
wie eben den SPIDERBABIES, THE MONSTERS und THE SONICS sowie von 60's-Garage-Bands,
Rockabilly und Psychobilly im Allgemeinen beeinflußt ist. Und nicht zu vergessen:
Trashige Horrorfilme der 50er und 60er Jahre, die allerhöchstens und gerade noch als
"B-Movies" durchgehen – denn auch die hatten einen ganz großen Einfluß
auf THE SCAMPS,
was man dann gerade auch ihren beiden Alben "The Revenge of THE SCAMPS" und "Rock'n'Roll
Bastards" (und vor allem deren Aufmachung) anmerkt – und ihrer Homepage übrigens auch.
Und ehrlich gesagt bzw. gefragt: Wo könnte man seiner unbändigen Freude über das Osterfest besser zum Ausdruck verhelfen als auf einem energiegeladenen Rock'n'Roll-Konzert dieser Art?!