There's No Business Like... Rock'n'Roll!
File under: Neo-60's-Garage-Legende

Mittwoch, 8. August 2001 · 21.00 Uhr

THE GRUESOMES
Absolut grandioser Neo-60's-Garage-Punk aus
Kanada! Die Band gehörte schon in den 80er Jahren
des 20. Jahrhunderts zum besten, was das Genre zu
bieten hat – und ihr neues Album "Cave-In!" (Jaguar
Club/Incognito Records) ist verdammt noch mal
die beste Teen-Trash-Scheibe des Jahres!

+ 60's-Garage-Party

Stuttgarts Rock'n'Roll-Discjockey REVEREND
REICHSSTADT
(größter lebender Fan der Band)
bringt Hits aus der Garage auf die Plattenteller

Travellers' Club
Paulinenstraße 45 · Stuttgart-Mitte

"Ich glaube, es war im Jahre 1988. Ich war damals 16 Jahre alt. In einem Fanzine (dem Kölner "Ex Nexu"; einer der Herausgeber war Ritchie, der heutzutage das Plattenlabel Screaming Apple Records betreibt) las ich von einer kanadischen Band namens THE GRUESOMES und ihrem damals gerade erschienen Album "Tyrants Of Teen Trash". In der Besprechung war die Rede von "steinzeitlich THE GRUESOMES (1987)primitivem 60's-Garage-Punk" oder so ähnlich. Ich war wie elektrifiziert! Am Samstag der selben Woche fuhr ich nach der Schule (ja, liebe Kinder, zu der Zeit mußte man noch jeden zweiten Samstag in die Schule!) mit der S-Bahn nach Stuttgart und durchforstete die Schallplattenläden meines Vertrauens nach der Platte – und im Mr. Banana Recordshop wurde ich tatsächlich fündig! Zwar gab es "Tyrants Of Teen Trash" nicht, aber dafür ergatterte ich die Mini-LP "Unchained!". Und was ich darauf hörte, haute mich schlichtweg um! Die einzige Neo-60's-Band, die ich bis dahin gekannt hatte, waren THE FUZZTONES – doch im Vergleich zu THE GRUESOMES spielten THE FUZZTONES "Stadion-Rock"! THE GRUESOMES waren viel, viel wilder, primitiver, authentischer, trashiger! Purer 60's-Teen-Trash direkt aus der Garage!

In der Zeit seit 1988 habe ich noch unheimlich viele Garage-Rock'n'Roll-Bands kennen und lieben gelernt – aber THE GRUESOMES gehören noch heutzutage zu einer meiner "Gruesomania"absoluten Lieblingsbands dieses Genres (kürzlich war es mir mehr als 100 DM wert, in den Besitz ihrer allerersten und extrem raren Single zu kommen!). Da ist es wohl nicht weiter verwunderlich, daß ich mir immer wünschte, die Band einmal live erleben zu dürfen. Doch was für ein Schock, als ich Anfang der 90er Jahre erfahren mußte, daß THE GRUESOMES sich nach Veröffentlichung von insgesamt drei LP's, einer Mini-LP und einer Single getrennt hatten! Niemals würde ich ein Konzert der Band sehen können!

THE GRUESOMES (heute)Doch was für eine Freude, als letztes Jahr erste Gerüchte aufkamen, daß THE GRUESOMES nach zehn Jahren Pause wieder zusammengefunden haben. Und tatsächlich: Zuerst gab es eine extrem hübsche und stilsichere Homepage der Band (www.Gruesomes.com) und kurz darauf ein neues Album. "Cave-In!", so der Titel, ist ehrlich gesagt fast noch ein wenig besser als das Material aus den 80er Jahren. Immer noch wild und trashig, bestechen THE GRUESOMES durch extrem gute Songs (hauptsächlich Eigenkompositionen sowie einige ausgewählte Coverversionen von unter anderem THE PRETTY THINGS und THE WAILERS) und eine rauhe, aber nichtsdestotrotz unheimlich klare und kraftvolle Produktion. (In Europa ist "Cave-In" übrigens bei meinen Freunden vom Stuttgarter Label Incognito Records erschienen, die zu diesem Zwecke extra das Unterlabel Jaguar Club ins Leben riefen).

Jetzt werden THE GRUESOMES erstmalig den Sprung über "den großen Teich" wagen und in Europa auf Tour gehen. Auch in Stuttgart werden sie Halt machen. Und wer nur einen Funken Musikgeschmack besitzt, wird sich das Konzert nicht entgehen lassen! Ich jedenfalls werde in der ersten Reihe stehen!".

REVEREND REICHSSTADT (Stuttgarter Rock'n'Roll-Discjockey, Sänger von MOTÖRPUSSY und Gründer von Reverend Reichsstadt's Church Of Rock'n'Roll)

 

THE GRUESOMES (heute)THE GRUESOMES wurden 1985 im kanadischen Montreal von Bobby Beaton (Gitarre, Gesang), Gerry Alvarez (Gitarre, Gesang), John Davis (Bass) und dessen Bruder Eric Davis (Schlagzeug; 1987 durch John Knoll ersetzt) gegründet – vier junge Männer, die damals zwischen 16 und 19 Jahre alt waren und bis dato über keinerlei musikalische Erfahrungen verfügten. Und so waren schlechte Fernsehserien, die sich die vier Jungs nächtelang in den Kellern ihrer Elternhäuser "reinzogen", sowie obskure Schallplatten der Mittsechziger zunächst einmal die größte Inspiration, als THE GRUESOMES entstanden. Passend dazu wurde der Bandname gewählt: THE GRUESOMES sind die schaurigen Nachbarn der "Flintstones" (zu Deutsch: "Familie Feuerstein"); in der deutschen Synchronisation der Fernsehserie hören sie auf den Namen "Die Schauersteins".

THE GRUESOMES (heute)THE GRUESOMES kombinierten den Look der "Swinging Sixties" (schwarze Rollkragenpullover, Beatle-Boots und Pilzköpfe) mit rotzigem Teen-Punk – und obwohl (oder gerade weil?!) die ersten Konzerte der Band wohl eher durch unbändige Energie und haarsträubenden Humor als durch musikalisches Können zu überzeugen wußten, wurden THE GRUESOMES schnell zu einer im ganzen Land gefragten Live-Band. Weniger als ein Jahr nachdem die Bandmitglieder erstmals Musikinstrumente in den Händen hielten, nahmen THE GRUESOMES schon ihre Debüt-LP auf: "Tyrants Of Teen Trash", erschienen 1986 auf Og Records, war eine Kollektion von primitiven Teen-Hymnen, die sich sowohl in Europa als auch in Nordamerika sehr gut verkaufte und in Kanada die Hitparaden der College-Radiosender anführte. Auch die folgenden beiden Alben – "Gruesomania" (1987) und "Hey!" (1988) – platzierten sich in den Charts und machten THE GRUESOMES zu einer der erfolgreichsten kanadischen Independent-Bands; ihre Videos liefen im heimischen Musikfernsehen auf "heavy rotation".

THE GRUESOMES - BobbyTHE GRUESOMES hatten zu der Zeit in etwa den gleichen Stellenwert wie ihre Kollegen von THE FUZZTONES und THE CHESTERFIELD KINGS – doch während diese fleißig in Europa tourten, blieben die Konzertaktivitäten von THE GRUESOMES leider ausschließlich auf die "Neue Welt" beschränkt. In den USA und Kanada waren THE GRUESOMES aber konstant auf Achse und wurden durch ihre gleichermaßen energie- wie auch humorgeladenen Konzerte zu Garanten für volle Clubs. Ende der 80er Jahre waren THE GRUESOMES Kanadas beliebteste Live-Band und nicht nur ihre Halloween-Shows (inklusive entsprechender Verkleidung und Bühnendekoration) legendär!

Doch das ständige Touren laugte THE GRUESOMES auch aus und 1990 – immer noch auf der Höhe ihres Erfolgs – trennte sich die Band. In einer Ära, in der Mainstream-Erfolg für von Punk-Rock-beeinflußte Bands schlichtweg unmöglich war, hatten THE GRUESOMES praktisch alles erreicht, was möglich war.

"Cave-In!"Ganze zehn Jahre sollte es dauern, bis sich THE GRUESOMES auf Drängen von Fans, Veranstaltern und Plattenfirmen wieder zusammenfanden, um ein neues Album einzuspielen. "Cave-In!" heißt das Werk, und darauf frönen THE GRUESOMES genau wie in den 80er Jahren dem fröhlich-unbeschwerten und gleichzeitig punkig-rotznasigen Teen-Beat, der zu gleichen Teilen vom Beat, Garage-Punk und Rock'n'Roll der 60er Jahre beeinflußt ist (was man auch daran merkt, daß THE GRUESOMES neben eigenen, ausschließlich neuen Nummern auch Songs von THE WAILERS, THE PRETTY THINGS und DON FARDON nachspielen). Und: "Cave-In!" ist keineswegs ein lauer Aufguß alter Zeiten, denn THE GRUESOMES sind heutzutage fast noch besser als früher – noch wilder und ungestümer, noch rotziger. Gleichzeitig sind sie aber auch ausgereifter und verfügen über die besten Songs, die sie jemals geschrieben haben – jedes von ihnen eine kleine Teenager-Hymne!

Und auch ihre wilden Live-Shows werden immer noch von der gleichen rohen Energie und dem haarsträubenden Humor bestimmt, mit dem THE GRUESOMES sich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts einen legendären Ruf erspielten. Deswegen freuen wir uns umso mehr, jetzt verkünden zu dürfen: Ladies and Gentlemen, zum ersten Mal auf Europas Bühnen – und natürlich in der Orginalbesetzung: THE GRUESOMES!

Im Anschluß an das Konzert wird Stuttgarts Rock'n'Roll-Discjockey REVEREND REICHSSTADT (vermutlich einer der größten lebenden Fans der Band) im Rahmen einer 60's-Garage-Party Hits aus der Garage (sprich: 60's-Garage-Punk, Beat, Teen-Trash und Artverwandtes) auf die Plattenteller bringen.

 

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